Durststrecke vor Barcelona

Nach einer wieder gut geschlafenen Nacht steig ich direkt mit dem Frühstück ein. Geregnet hat es zwar nicht, doch das Zelt ist dennoch feucht. Der Wind muss gedreht haben, denn direkt beim Verlassen des Zelts steigt mir der Gestank von Schweinejauche in die Nase. Solider Kontrast zu meinem leckeren Schokomüsli! Mir wird direkt schlecht. Ich packe zusammen und steig auf. Heute will ich gut die Hälfte, der bis Barcelona verbleibenden 160 km machen. 


Sonntag, herrlich! Sehr wenig los auf den Straßen, selbst auf der Autobahn tut sich nicht viel. Kein Regen! Andererseits...
Im Straßengraben liegt unglaublich viel Müll, alle paar Kilometer entdecke ich ein Eck oder einen Hang, wo jemand seinen Sperrmüll entsorgt hat. Entsprechend überall Schilder, die darum bitten keinen Müll aus dem Auto zu werfen. Ob das hilft? Wie kann man Menschen dazu bewegen kein Assi zu sein? Mir kommt "Pfand" in den Sinn. Der Müll liegt auch von den Landmaschinen zerkleinert auf den Feldern - und dann irgendwann wieder auf unserem Teller.
Wieder und wieder fahr ich durch eine Wolke Schweinefäkalien. Links und rechts der Straße teils verwaiste, teils wenig einladende "Bar - Restaurant"s, hier und da eine Tanke oder eine Firma. Ich fühle mich stark an diese Etappe vom letzten Jahr erinnert. Die Gegend ist nicht besser geworden.
Zum Mittag mach ich eine Trocknungspause auf einem parallel verlaufenden Waldweg. Ich pack alles aus, was in regelmäßiger Nutzung (und damit feucht) ist und stelle das Zelt auf. Die Sonne kämpft sich etwas durch die Wolken. Es dauert. Die Trocknungszeit verbringe ich mit essen.

 


Weiter über teils große, schnurgerade Landstraßen mit Zubringern, teils kleinere, sehr kurvige Seitenstraßen. Ich hab Schwierigkeiten Wasser zu finden, Brunnen gibt's hier keine. Vielleicht aus gutem Grund. Schließlich kaufe ich mir eine Flasche an der Tanke! 😳
 

Gegen Nachmittag schau ich mich nach Schlafplätzen um. Bieg mal ab und finde nichts Ansprechendes. Kein Wunder: ich auf der Landstraße durch's nicht enden wollende Industriegebiet, links die Autobahn, rechts die Gleise. Einfach besinnlich hier 😅 Fehlt nur noch der Flughafen.
Irgendwann verlasse ich den Kreisel nach rechts und fahr nochmal 1,5 km den Berg hoch. Nur raus aus dem Industriemoloch. Auf dem Hügel finde ich einen schönen Platz neben einem unbefestigten Weg im Wald. Die Sonne geht bald unter. Ich liebe es, wie die Tage im November hinten raus länger werden 🙂

 


 




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