Noch zwei Stationen
Die Hochsitze blieben offenbar unbesetzt, denn ich konnte unbehelligt die ganze Nacht schlafen. Erneut packe ich alles nass zusammen. Zum Einstieg geht es erstmal 150 m runter und danach gleich wieder 150 m rauf. Der Wind pfeift mir auch heute ins Gesicht. Noch immer weiß ich nicht, ob heute ich heute Nacht nochmal im Zelt oder in einem Bett schlafen werde. Ich schau mal, wie es läuft.
Ich fahre am Kocher entlang. Es ist ein tatsächlich existenter Fluss und nicht nur ein Wort, das sich gut bei "Stadt, Land, Fluss" einsetzen lässt 😂 Mir kommen viele Menschen mit vollbepackten Rädern entgegen, teils ganze Gruppen in Schulklassengröße. Im Bereich Neckarsulm fange ich an, mich wieder in vertrauter Umgebung zu befinden. Am Nachmittag durchfahre ich Heilbronn und in Illingen, knapp zwei Stunden vor meinem Ziel, fasse ich um 17:30 den Entschluss heute tatsächlich die letzte Etappe zu fahren.
Die nette Archivarin vom Podersamer Rathaus hat zwischenzeitlich auf meine Email geantwortet. Das Haus meiner Großeltern stand dort, wo heute ein COOP Supermarkt ist. Die benachbarte Nummer 14 existiert noch.
Die Rückfahrt kam mir wirklich 1,5 mal so lang vor wie die Hinfahrt. Der konstante Westwind hat die Hinfahrt sehr angenehm gestaltet und den Rückweg massiv intensiviert. Die ganze Tour habe ich unabhängig vom Wind etwas unterschätzt. Bezogen auf die Fahrt nach Lissabon war diese Gesamttour nur ein Drittel der Strecke, was die Höhe angeht aber die Hälfte. Das habe ich besonders auf dem Rückweg zu spüren bekommen.
Zwischenzeitlich habe ich von meinem Onkel erfahren, dass es zwischen Podersam und Bremen noch zwei weitere Stationen gab, eine tschechische, eine deutsche. Ich habe das Gefühl, ich werde in nächster Zeit noch einiges lernen 😅
So, was ist die Moral dieser Tour, dieses kurzen Ausflugs? Lernt eure Eltern und ihre Geschichte(n) kennen, denn diese macht es erst möglich eure eigene Geschichte zu verstehen bzw. zu erzählen.
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