LSD

Der Titel deutet schon an, dass wir uns immernoch im Themenfeld Bewusststein befinden.


Diese Buchstabenkombination löst in vielen Menschen ein irgendwie ungutes Gefühl aus. Es ist nicht ganz klar, was es ist oder warum es dieses Gefühl auslöst. Schaut mal in euch rein, welche Bilder habt ihr jetzt im Kopf?
Bunte Farben, Hippies, Menschen, die aus Fenstern springen, "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", ein Bewusstloser mit Nadel im Arm?

Wir sind alle Opfer einer jahrzehntelangen Drogenprohibition, die alles in einen Topf wirft, überhaupt kein Interesse an Aufklärung hat, wichtige Forschungsarbeit verhindert und viel mit Angst arbeitet. Das hat super funktioniert: heute wissen selbst sehr interessierte Personen nichts bis wenig darüber und wegen dieses latent unguten Gefühls gibt es auch gar kein Bedürfnis sich dem Thema anzunähern. Ein Glück erlebt die Wissenschaft eine Renaissance auf dem Gebiet! Hier gibt es eine Menge nachzuholen.

Für's Weiterlesen ist es daher wichtig, dass ihr das, was ihr glaubt zu wissen, erst einmal vergesst.

Ich habe LSD im Titel als Repräsentant für diese Wirkstoffgruppe gewählt, mir geht es aber um Psychedelika in ihrer Gesamtheit. Das sind Substanzen, die laut Wikipedia die Wahrnehmung und gedankliche Assoziationen stark verändern können. Insgesamt kommt es beim Konsum zu einem "Zustand vollständig erhaltenen Wachbewusstseins unter den Umständen einer gehirnweit umorganisierten, gelockerten Kognition." Anders als die Prohibitoren möchte ich hier klar differenzieren:
Wenn wir, vereinfacht gesprochen, an "Drogen" denken haben wir meist entweder stimulierende (Kokain, Nikotin, ...) oder aber dämpfende (Heroin, Alkohol, ...) Substanzen im Kopf. Zur dritten Gruppe gehören die bewusstseinsverändernden Halluzinogene, unter die Psychedelika fallen. Zu dieser Stoffgruppe gehören beispielsweise LSD, Psilocybin, Mescalin, DMT, etc. Sie bewirken etwas, das es mir schwer macht von einem Rausch zu reden, wie man ihn vielleicht von bspw. Alkohol kennt. Das Bild zeigt, wie man sich die umorganisierte, gelockerte Kognition vorstellen kann.

 

Vereinfachte Darstellung der Kommunikationspfade im Gehirn unter a) Placebo und b) Psilocybin

https://doi.org/10.1098/rsif.2014.0873

Meine Gedanken hierzu öffentlich kundzutun ist riskant. Ich lehne mich gerade weit aus dem Fenster. Das ist mir bewusst. Wir leben in einer Gesellschaft, die gerne in Schubladen denkt und mit dem Finger auf andere zeigt. Wenn über dieses Thema gesprochen wird oder man sich gar als "erfahren" outet, haftet einem schnell das Image des Junkies, des Losers an, der sein Leben nicht in den Griff bekommt.

Dass hier aber eine riesige Lücke klafft zwischen dem allgemeinen Bild und der tatsächlichen Faktenlage, ist meine Motivation mich hierzu zu äußern. Eine sachliche Diskussion unter Informierten ist allemal besser, als das Thema weiterhin in nebulösem Licht liegen zu lassen, zumal hier (nicht nur) großes therapeutisches Potential schlummert.
Ich versuche zu verstehen, warum diese Substanzen dämonisiert werden und wer einen Nutzen daraus schlagen könnte.

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht der Typ bin, der mal eben irgendwas raushaut. Ich habe hierüber gründlich nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Gesamtnutzen wahrscheinlich größer ist, als mein eventueller persönlicher Schaden.
Meine Mission ist es Dogmen durch Fakten zu ersetzen. Besonders auf diesem Themenfeld scheint mir das angebracht und erforderlich, weil zum einen diese Lücke zwischen Schein und Sein so immens ist, und ich zum anderen fester Überzeugung bin, dass diese Welt ein besserer Ort wäre, wenn mehr Menschen mit einem klaren Blick in dieses Feld eintauchen würden.
Wenn ich es also schaffe ein paar Menschen dazu zu bewegen ihre alte indoktrinierte Meinung zu hinterfragen, den angststarren Blick durch einen sachlich-objektiven zu ersetzen und ich damit ein Umdenken initiieren konnte, sterbe ich als glücklicher Mann.

Mein Ansatz war zunächst: "Leute, schaut euch das Thema Psychedelika faktenbasiert an", in der irrigen Annahme, dass daraufhin jeder (oder zumindest die meisten) zu den gleichen Ergebnissen, wie ich kommen müsste, da wir uns ja alle mit Fakten beschäftigen. Was ich aber überhaupt nicht im Blick hatte, war die Tatsache, dass nicht Fakten allein die Menschen dazu bewegen, das zu tun, was sie tun, sondern deren eigene individuelle Sichtweise der Fakten (s. "Mach Dich frei")
Obacht, ich spreche nicht etwa von alternativen Fakten. Fakten bleiben Fakten, aber unsere Wahrnehmung lässt sie in völlig unterschiedlichen Farben erscheinen.

So wie es das Ding der Biber ist, einen Damm zu bauen, so ist es das Ding der Menschen sich ihre eigene Realität zu bauen 😅 Unsere Realität ist von Geburt an eine Funktion unseres Umfelds, weil wir als Kind nicht hinterfragen, ob die Ansichten z.B. der Eltern Sinn machen. Egal, was unsere Eltern glauben, für uns wird das zunächst zu dieser einen Realität. Die Eltern und das Umfeld bestimmen sozusagen, auf welchem Betriebssystem die Kinder laufen. Die Realität im Rahmen unserer Sozialisierung zu lernen ist ein unbewusster Prozess, dessen Ergebnis sich dann ebenso unbewusst verfestigt. Das muss mit einem gewissen Energieaufwand erst bewusst und durch einen Perspektivwechsel erfahren werden. Aber erst nach Erreichen eines gewissen Entwicklungsstadiums ist es überhaupt möglich dieses Weltbild zu hinterfragen. Für mich persönlich war diese Erkenntnis wie eine Offenbarung.

Bei den Menschen, die ohnehin an ihrer Bewusstseinsentwicklung arbeiten, die offen sind gegenüber der Tatsache, dass sie sich weiterentwickeln können und bereit sind ihr aktuelles Wertesystem auf den Prüfstand zu stellen, können Psychedelika katalytisch wirken. Diese Substanzen sind also sozusagen ein Werkzeug.

Achtung: Mir geht es keineswegs darum zu sagen "das ist super, das sollte jeder tun"! Das ist gewiss nicht der Fall! Diese Substanzen sind hochgradig potent und können bei der Nutzung ohne den erforderlichen Respekt bzw. im falschen Umfeld Schäden anrichten. Es ist sicher kein Zufall, dass sie seit tausenden Jahren ausschließlich im Rahmen religiöser und spiritueller Riten konsumiert wurden und nicht einfach "for recreation", wie der allgemeine, nicht-medizinische Konsum in englischsprachigen Ländern genannt wird. Somit ist auch die 60er-Bewegung ein Stück weit verantwortlich für das schlechte Image dieser Substanzen: ihre Absichten waren zwar gute, aber an der einen oder anderen Stelle fehlte der Respekt gänzlich.

Was ich sagen will, ist: jeder, der dem Thema grundsätzlich offen gegenüber steht und sich vielleicht schon Mal gefragt hat, was der langfristige Zielkorridor seines Lebens eigentlich sein soll, ist sehr gut beraten die Dogmen zunächst zu vergessen, sich mit Fakten zu versorgen, auf Basis derer eine eigene Meinung zu bilden und dann ggf. eine Handlung daraus abzuleiten.
Als Informationsquelle kann ich z.B. empfehlen:

Michael Pollan: Erweitere dein Bewusstsein
(https://pdf4pro.com/view/how-to-change-your-mind-5b6fd7.html)

Albert Hofmann: LSD - mein Sorgenkind
(https://maps.org/images/pdf/books/lsdmyproblemchild.pdf)
 
Jörg Böckem: High sein: ein Aufklärungsbuch
(https://www.researchgate.net/publication/274370266_HighSein_Ein_Aufklarungsbuch_Ausschnitte_aus_dem_Buch_auf_Researchgate)

Widersteht also bitte dem uns allen anerzogenen Reflex alles in eine Schublade werfen zu wollen. Ich werde versuchen zu zeigen, dass dieses Thema erheblich vielschichtiger ist und dass es sich lohnt dieses Stigma, welches den Psychedelika anhaftet, aufzulösen.

Geschichte:
Diese Substanzen gab es schon lange bevor es den Menschen gab. Auf fast allen Kontinenten wachsen unzählige Pflanzen- und Pilzarten, die psychoaktiv wirken. Dazu gibt es bereits Enzyklopädien zu kaufen. Auch einige Tiere können diese Stoffe produzieren. Überall dort, wo diese Pflanzen verfügbar sind, hat der Mensch sie seit tausenden von Jahren genutzt und tut dies in vielen Kulturen noch heute. Circa 10000 Jahre alte Höhlenmalereien deuten auf einen Pilzritus hin.
http://www.samorini.it/doc1/sam/sam-1992-sahara.pdf

Es ist wirklich faszinierend, zu erfahren, dass das keine Ausnahmen waren und zu sehen wieviele Kulturen und Gesellschaften vermutlich eine enge Verbindung zu Psychedelika hatten - tausende Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung! Die Ägypter hatten den Baum des Lebens, vermutlich eine psychokative Version der Akazie und gelten als die Gründer der Mykologie. Es gibt viele Hinweise dafür, dass sie mit Psilocybin und dem blauen Lotus arbeiteten. Im antiken Griechenland wurde Kykeon getrunken, in Indien gab es Soma und in Südamerika werden Riten mit z.B. Ayahuasca nicht nur seit tausenden von Jahren zelebriert, sondern sind mittlerweile Bestandteil der dortigen Tourismusbranche.
https://www.researchgate.net/publication/320991848_The_Conservation_of_Mushroom_in_Ancient_Egypt_through_the_Present
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1079300/
https://psychedelictimes.com/the-search-for-soma-the-ancient-indian-psychedelic/
https://www.br.de/nachrichten/wissen/die-droge-aus-dem-regenwald-der-hype-um-ayahuasca,RnqnEZo

Auch Moses soll einer Theorie zufolge aufgrund des brennenden Buschs "tripping" die zehn Gebote empfangen haben 🤣
https://www.theguardian.com/world/2008/mar/06/religion.israelandthepalestinians

Diese Pflanzen und die zugehörigen Konsumriten waren zentraler Bestandteil der damaligen Gesellschaften und nicht nur eine Randerscheinung.
Terence McKenna, Wegbereiter der Ethnopharmakologie, hat eine zugegebenermaßen umstrittene, aber sehr interessante "Stoned-Ape" Hypothese postuliert, die sich mit Psychedelika als Trigger für die Entwicklung des Menschen vom Affen beschäftigt.
https://www.youtube.com/watch?v=Nxn2LlBJDl0

Verbot:
Mir fällt es schwer zu glauben, dass die Menschheit tausende Jahre daneben lag und wir erst seit 50 Jahren alles richtig machen. In Anbetracht des Zustands unserer zunehmend depressiven Industriegesellschaft und der leidenden Ökosysteme drängt sich die Annahme, dass wir richtig liegen, nicht gerade auf.
Albert Hofmann, Chemiker bei Sandoz, hatte LSD 1943 nach einer fünf Jahre zuvor eingestellten Suche nach einer Kreislaufstimulans, eher zufällig entdeckt. Die hohe Potenz dieser Substanz wurde nicht nur von ihm geschätzt, sodass sie schnell ihren Weg in den Untergrund fand.
Nachdem der unregulierte Konsum gut zwei Jahrzehnte wilde Blüten trieb und das Establishment eine Revolte von unten befürchtete, wurde nicht nur LSD verteufelt, in ein schlechtes Licht gerückt und in der Konsequenz verboten.
Timothy Leary, der erst in Psychologie in Harvard lehrte und in dieser Zeit das große Potential der Psychedelika als Werkzeug für eine gesellschaftliche Transformation entdeckte, wurde von Nixon als der gefährlichste Mann Amerikas deklariert. Leary hatte kein Problem damit groß zu denken und somit entsprechend ambitionierte Pläne: er bestellte bei Sandoz u.a. 100 g LSD. Die Einzeldosis liegt hier im Mikrogrammbereich! Zu dieser Zeit war LSD noch als Medikament für die Psychotherapie verfügbar. Sandoz hatte es 1949 als "Delysid" auf den Markt gebracht. Es sollte u.a. dem Therapeuten helfen, sich in die Welt ihrer Patienten reinzudenken.

Nachdem also Psychedelika nach tausenden Jahren der rituellen Nutzung nun auch offiziell in der "westlichen Welt" angekommen waren, wurden sie wenige Jahre später verboten. Denn diejenigen, die dem LSD zusagten, waren oft auch regierungskritische Bürger. "Drop Acid, not bombs!" war eine der Forderungen. Der Krieg in Vietnam hatte viele Menschen auf die Straßen gebracht und vielleicht betrachtete man in dieser politisch "dynamischen" Zeit diese Substanz als den Inhalt der Büchse der Pandora, die es galt verschlossen zu halten.
Mit dem Verbot einhergehend wurden die bereits laufenden und vielversprechenden Forschungsarbeiten, z.B. im Bereich der Suchttherapie, eingestellt, weil man fortan um seinen Ruf besorgt sein musste, wenn man sich wissenschaftlich mit Psychedelika beschäftigen wollte. 

Ich frage mich, ob dieses Verbot, das den Menschen offiziell schützen sollte, nicht eher schädlich für ihn war. Ich glaube, es ist positiv und erstrebenswert sich seiner so bewusst wie möglich zu werden, anstatt dem, was scheinbar normal und richtig ist, unreflektiert hinterherzulaufen. Ich habe einfach zu oft gelesen, gehört und auch erlebt: das hat mein ganzes Leben verändert - und zwar zum Guten.

Wir haben also dieses seit Jahrtausenden genutzte, mittlerweile verbotene Werkzeug, das uns dabei helfen könnte, bewusst zu werden. Albert Hofmanns Definition von LSD ist folgende: "...ich glaube LSD hat mir wieder die Augen geöffnet für das Wunder unserer Welt und unseres Daseins, dass ich das einmal empfand als Kind."

Das Werkzeug sieht aus wie ein Parabolspiegel. Er zeigt mir meinen blind spot, den ich frühestens ab dem Zeitpunkt der ersten Sichtung adressieren und aufarbeiten kann. Das Ergebnis könnte mein individueller Beitrag zur Gesellschaft sein.
Welchen gesellschaftlichen Effekt hätte es, wenn wir dieses Werkzeug, von seriöser Forschung begleitet, wieder einsetzen würden? Eine äußerst spannende Frage, wie ich finde.
Natürlich hätte es besonders bei denjenigen Menschen, die dem Egodiktat völlig erlegen sind, einen positiven Effekt, wenn man ihnen diesen Spiegel vorhielte. Das Problem hierbei wäre allerdings, dass besonders diese Menschen nicht hineinschauen wollen. Würde man versuchen, sie zu überzeugen, wäre das Set aus "Set und Setting" (s.u.) verfehlt.
Die Herangehensweise des amerikanischen Geheimdiensts, den Probanden ohne deren Wissen Psychedelika zu verabreichen, löst dieses Problem jedenfalls nicht. Nachvollziehbarerweise glaubten die Ahnungslosen den Verstand zu verlieren.
https://www.npr.org/2019/09/09/758989641/the-cias-secret-quest-for-mind-control-torture-lsd-and-a-poisoner-in-chief?t=1608119733910

Voraussetzungen:
Man muss sich in Erinnerung rufen, dass alles was passiert, ein Produkt des eigenen Denkens, der eigenen Wahrnehmung ist. Daher ist es hilfreich, dem Gedanken "da draußen ist noch sehr viel mehr" offen gegenüber zu stehen. In der oben genannten Doku haben Versuche gezeigt, dass das Gehirn messbar etwas entscheidet bevor wir bewusst eine Entscheidung treffen - und zwar bis zu sieben Sekunden vorher. Sprich: es gibt einen riesigen gap zwischen dem, was ist und dem, was wir wahrnehmen. Mit dem Gedanken, dass die bewusste Wahrnehmung stark verwässert ist, sollte man sich anfreunden. Aldous Huxley hat seine Mescalin-Erfahrung in "Die Pforten der Wahrnehmung" mit dem Öffnen eines Wahrnehmungsventils verglichen.

Zur Entfaltung des Potentials, das den Psychedelika innewohnt, braucht es eine emotionale und kognitive Reife und auch die Bereitschaft mehr zu entdecken. Völlig "random" zu konsumieren, so wie fünf Bier auf einer Party, sorgt bestenfalls für Verwirrung.
Psychedelika sind keine gute Idee, wenn man meisterlich verdrängt und dazu tendiert Probleme durch wegschauen zu lösen. Diese Dinge wollen an die Oberfläche geholt und verarbeitet werden. Abstand halten sollte man auch, wenn es in der Familie eine gewisse genetische Tendenz zu Psychosen etc. gibt. Man sollte bereit sein zu akzeptieren, dass die festesten Überzeugungen des bisherigen Lebens in sich zusammenfallen können.

Wenn ihr euch eine Person vorstellt, die in ihrem LSD Rausch komatös in der Ecke liegt, hat das nichts mit der Realität zu tun. Es ist viel eher Aufwachen als Koma.
Man kann sich z.B. davor eine Aufgabenstellung setzen, diese im Zustand der "gelockerten Kognition" bearbeiten und die gewonnen Einsichten herausschälen. Sicher, einige dieser Erkenntnisse ergeben überhaupt keinen Sinn, andere sind dafür lebensverändernd. Letztere sollten in den folgenden Tagen aktiv integriert werden, um sie im Alltag zu verankern.
Das ist eine ganz andere Qualität, als sich auf der Geburtstagsfeier vollzusaufen, vielleicht etwas zu tun/sagen, was man am nächsten Morgen bereut, um dann bis Sonntag Abend verkatert auf der Couch zu liegen, was legal und allgemein akzeptiert ist.
Es geht mir hier nicht darum, den Alkohol zu verteufeln. Ich hinterfrage nur die völlig aus der Luft gegriffene, kontraintuitive Klassifizierung verschiedener Substanzen. Aber dazu komme ich noch.

Set & Setting:
Die Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben (die es durchaus gibt), haben in den allermeisten Fällen dem wichtigen Thema Set & Setting nicht ausreichend bzw. gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Als pubertierender Teenager auf einem Festival nach der kürzlichen Trennung vom Partner und neun Jägermeistern mal schnell so 'ne bunte Pappe lutschen, die mir irgendjemand hingehalten hat, ohne einen Schimmer zu haben was und wieviel ich gerade konsumiere bzw. was mich dann erwartet: beste Voraussetzungen für einen klassischen Horrortrip, von dem man dann für gewöhnlich in der Zeitung liest. So entstand dann über Jahrzehnte die allgemein vorherrschende Meinung zu diesem Thema.

Mit "Set" ist das Mindset gemeint, das erwähnte Thema Bewusstsein, die Notwendigkeit einer zumindest substantiell vorhandenen Wachheit. Bin ich bereit meine Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen? Wie stark halte ich an meiner Vorstellung von Realität fest? Was ist überhaupt meine Erwartung? Im Allgemeinen bekommt aus der Erfahrung so viel heraus, wie man bereit war zu investieren; das gilt insbesondere für eine offene Haltung und die vorherige Arbeit an seinem Bewusstsein.

Das "Setting" beschreibt die externen Faktoren: es braucht währenddessen stabile, sichere Umgebungsbedingungen, ganz besonders für unerfahrene Nutzer. Kein Konzert, kein Festival, kein Straßenverkehr, keine Gewässer, keine potentielle Energie im Sinne von Herabstürzen. In den Staaten müsste man noch hinzufügen: keine Handfeuerwaffen.
Dafür aber Menschen, die man schätzt und denen man vertraut, Natur, schönes Wetter, leckeres Essen, gute Musik. Zudem ist es ratsam eine erfahrene Begleitperson bei sich zu haben, die ein evtl. gedankliches Ausscheren wieder in eine geregelte Spur zurückführen kann.

Los geht's:
Was dann passiert ist Folgendes: die eingespurten Denkpfade werden verlassen und das Ego löst sich auf. Kommt euch bekannt vor?
Es ist im Prinzip genau das, was auf dem Weg der Bewusstseinsentwicklung angestrebt wird. Man bekommt eine Art Vorschau auf einen Bewusstseinszustand, auf den man im Zuge seiner Entwicklung (auch ohne dieses Werkzeug) hinarbeiten könnte. Diesen Zustand erlebt zu haben, macht die alltägliche Ich-Arbeit aber einfacher, weil das Ziel nun sehr konkret geworden ist und individuelle Entwicklungsschwerpunkte dadurch sichtbar geworden sind.

Neuropharmakologische Wirkung:
Es ist nicht im Detail geklärt, wie LSD im Gehirn wirkt. Es beeinflusst das Serotoninsystem. Der Hauptmechanismus ist die Aktivierung des 5-HT2A Rezeptors. Wird dieser blockiert, ist auch der durch LSD induzierte Effekt blockiert. So konnte gezeigt werden, dass durch die Aktivierung dieses Rezeptors vorher irrelevanten Stimuli (Musik) eine gesteigerte Bedeutung beigemessen wurde. Bei psychischen Krankheiten wie Schizophrenie oder Angststörungen ist diese Zuordnung von Relevanz gestört, daher hat LSD hier auch therapeutisches Potential. Darüber hinaus zeigt sich eine gesteigerte Aktivität der Hirnregionen, die sonst typischerweise bei selbstreflexiven Denkprozessen aktiv sind.
https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S0960-9822%2816%2931510-X

Der Zustand ist vergleichbar mit einer sehr intensiven Meditation. In beiden Fällen wird das Default Mode Network im Gehirn heruntergefahren. Diese "Schaltzentrale" nimmt bei Menschen ab dem Kindesalter eine vorherrschende Rolle ein und erlaubt es z.B. von uns als ein Selbst zu denken. Sie ist immer dann aktiv, wenn wir gerade nicht mit einer definierten Aufgabe beschäftigt sind. Vielleicht kann man es sich vereinfacht als den Ort vorstellen, wo das Ego sitzt.
Die Neuroplastizität erlaubt es dem Gehirn jedoch auch in diesem DMN-reduzierten Zustand Informationen zu verarbeiten, nur geschieht das nun über alternative Kanäle. Ich laufe eine alternative Route, eine "Abkürzung" auf dem Weg zu meinem bekannten Ziel. Durch den Wegfall dieses "Filters" dringen nun Dinge ins Bewusstsein, die sonst als irrelevant klassifiziert und deswegen ausgeblendet werden. Deswegen wirken die profansten Dinge neu und frisch. Ein sehr erdendes Gefühl diese schlummernde Fähigkeit in sich zu entdecken, die jeder auf dem Weg zum Erwachsensein verloren hat: ehrfürchtiges Staunen mit den Augen eines Kindes. Das macht etwas mit einem! Als Beispiel: wer heute eine ehrwürdige Buche durch diese Augen betrachtet, förmlich erschlagen ob ihrer Perfektion in jedem Detail, wird morgen nicht einfach mit dem Abholzen des Waldes fortfahren (können).

Psychologische Wirkung:
Rosalind Watts hat in ihrer Zeit am Imperial College in London die Psilocybin-Effekte, von denen ihre Studienteilnehmer berichteten, in drei wesentliche Punkte unterteilt: https://youtu.be/8kfGaVAXeMY
1. Das Unbewusste wird bewusst, Begegnung mit den eigenen evtl. vorhandenen Traumata. (Das ist vermutlich der Grund, warum die Erfahrung die ganze Skala zwischen schrecklich und göttlich einnehmen kann.)
2. Man gewinnt Einsichten über das eigene Leben und den unbewussten Verhaltensmustern.
3. Ein starkes Gefühl von Harmonie und "Alles-ist-eins" kommt auf. Die Grenze zwischen Subjekt und Objekt löst sich auf.

So absurd das klingen mag, man könnte sagen, unser Alltag ist eine Halluzination, die unter Psychedelika ausgesetzt wird. Wir nehmen naturgemäß an, dass wir im Alltag die Realität erfahren. Von dem Gedanken sollte man sich etwas lösen können. Was wir tun, ist folgendes: wir fischen aus dem Meer an Möglichkeiten eine einzige heraus und erzeugen durch ihre Betrachtung Realität. Was wir erfahren, entsteht in unserem Bewusstsein und hat keinen unmittelbaren Bezug zur Welt um uns.

Wenn ich die Gabel meines Fahrrads anschaue, werden durch die reflektierte Strahlung die Zapfen für rot und grün auf meiner Netzhaut getriggert und vermitteln mir die Wahrnehmung gelb. Ich habe die Farbe, also die Wellenlänge nicht direkt gemessen, sondern habe irgendwann mal gelernt, wenn die Zapfen für rot und grün arbeiten, nennen wir das gelb.
Woher kann ich wissen, dass sich die Empfindung meines Gegenübers für gelb mit meiner deckt? Wir haben uns auf eine gemeinsame Symbolik geeinigt: die Farbwahrnehmung einer Banane nennen wir gelb. Vielleicht würde ich es aber als rot bezeichnen, was er als gelb empfindet. Nach demselben Prinzip kann man sich auch die gesamte Wahrnehmung der Welt als eine Illusion vorstellen. Unser Wissen über die Welt formt unsere Wahrnehmung. Die Welt ist nicht so, wie sie ist, sondern so, wie sie wahrgenommen wird.

Wir Menschen sind sehr intelligente Wesen, überschätzen unsere Fähigkeiten und unser Wissen aber permanent. Was uns limitiert, sind unsere Sinne, die nur einen Teil der gesamten Wirklichkeit abbilden können. Diese (beschränkten) Sinne liefern den input für unser Bewusstsein, darüber erfahren wir das Ich. Wer oder was wäre ich, wenn keiner meiner fünf Sinne funktionieren würde? Die Realität ist das, was ich sensorisch erfasst und im Bewusstsein abgebildet habe. Das Abbildungsvermögen der Sinne ist qualitativ begrenzt. Uns fehlt eine unbekannte Anzahl an Sensoren, die einen weiteren Beitrag für unser Bewusstsein darstellen könnten. Wie z.B. das Seitenlinienorgan von Fischen. Wir wissen prinzipiell, dass es noch mehr gäbe, was wir wahrnehmen könnten. Das ist aber nicht von Interesse, weil unsere von uns individuell erfahrbare Realität, sprich: nur ein Ausschnitt von dem, was ist als die Realität interpretiert wird. An dieser halten wir energisch fest, weil sie uns unsere Existenz sichert. Sie ist der Boden, auf dem wir stehen. Sie ist aber relativ, ein Bewusstsein dessen, was mit unseren Sinnen erfahrbar ist. Wir behaupten jedoch sie sei absolut.

Zudem ist jeder vorhandene Sinn in sich begrenzt. Zum Bsp. hören wir nur Schall in einem gewissen Frequenzbereich oder im gesamten Band elektromagnetischer Strahlung, kann das Auge nur einen kleinen Teil wahrnehmen. Wir sind aber ständig der Meinung, dass das, was wir sehen (können), die Wirklichkeit ist. Das, was ich glaube zu sehen, ist ja nicht nur der optische Reiz, sondern der Reiz in Kombination mit meinen persönlichen Vorstellungen von der Welt. Wenn der Reiz von außen überhaupt nicht in mein Weltbild passt, nehme ich ihn nicht so wahr wie er ist, sondern er wird passend gemacht. Unzählige Beispiele liefern optische Täuschungen, wie z.B.

Die Striche sind wissenschaftlich belegbar gleichlang

In meiner Wahrnehmung ist der obere Strich jedoch länger. Ich bin felsenfest überzeugt. Ich sehe es doch! 🙂 Ich bette das, was ich sehe in meine Vorstellungen von der Welt ein und nehme dadurch teils völlig anderes wahr, als das, was der optische Reiz faktisch hergibt. Selbst wenn ich mir der Täuschung bewusst bin und sie z.B. durch Messen aufgedeckt habe, bleibt die Wahrnehmung erhalten. Mein Gehirn produziert fake news (oben länger), die ich höchstpersönlich eben "wissenschaftlich" durch Messen widerlegt habe (gleichlang) und trotzdem bleibt es weiterhin meine, von mir erfasste Realität (oben länger), an der meine Sinne, meine Wahrnehmung keinen Zweifel zulassen. Ich kann mir zwar spätestens nach dem Messen vorstellen, dass sie gleichlang sind, aber das ist definitiv nicht das, was ich wahrnehme. Was gäbe es also noch zu sehen, wenn es das Auge bzw. die Schleuse zu meinem Bewusstsein hergeben würde?

So ist der akute Einfluss von LSD vergleichbar mit der Fähigkeit des Auges nun z.B. auch den infraroten Wellenlängenbereich wahrzunehmen. Man stellt überrascht fest (obwohl man es ja eigentlich wusste): oha, da ist ja noch eine ganz andere Welt direkt vor meinen Augen und ich habe sie nie wahrgenommen. Das geschieht aber nicht, weil nun das Auge plötzlich auf einem breiteren Frequenzband empfindlich geworden ist, sondern weil sich mein Bewusstsein, mein konstruiertes Bild der Welt verändert hat, nicht mehr regulierend eingreift bzw. sehr viel toleranter ist. Um bei dem Beispiel zu bleiben: die Striche sind dann nicht nur gleichlang, es sind je nach Bewusstseinzustand z.B. zwei Fahrräder, die über das Papier fahren.

Der Flaschenhals, den die Physik auf ihrem Weg in unser Bewusstsein passiert, wird durch eine kulturelle Komponente weiter verengt. Das Kleinkind sieht die Welt unvoreingenommen, also völlig anders als wir. Es kennt keine Richtlinien, keine Werte. Die Schleuse der Möglichkeiten ist maximal geöffnet. Alles ist neu, dauernd irgendwelche Premieren, alles superspannend. Mit Psychedelika lernt man wieder durch die Augen eines Kindes zu sehen, die Dinge uneingefärbt von gesellschaftlichen Normen zu erfassen und zu benennen. Stichwort: "Des Kaisers neue Kleider"
Mit zunehmendem Alter engt sich der Blick immer weiter ein. Wir sehen zunehmend nur noch das vermeintlich Wesentliche, das für uns Relevante, wir sind uns dessen aber nicht bewusst.
Das gesamte Bildungswesen zielt darauf ab, sich konzentrieren zu können, effizient Daten zu verarbeiten. Ein maximal scharfer Fokus scheint die alleinige Zielrichtung zu sein. Aber ein sehr scharfer Fokus lässt das Umfeld ungesehen. Unter finiten Ressourcen bedeutet das fokussieren auf A das Vernachlässigen von B. D
iese "Unaufmerksamkeitsblindheit" ist gut erforscht und lässt sich nicht etwa mit mangelnder kognitiver Leistungsfähigkeit erklären.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-der-unsichtbare-gorilla-1.2733707

Der von uns in der Regel angestrebte Bewusstseinszustand ist derjenige, der ein effizientes, effektives Arbeiten ermöglicht. Wir müssen funktionieren wie eine Maschine. Wir streben danach mit einem hohen Wirkungsgrad output zu liefern. Das ist für sich betrachtet erstmal nicht verwerflich, doch diese permanente Fokussierung lässt sehr vieles ungesehen an uns vorbeiziehen. Nachdem die Kinder ausgezogen sind, wundert man sich, wie sie so schnell erwachsen werden konnten. Ich glaube, mit dieser starken Fokussierung  geht auch unsere Distanz zu unserer Umwelt einher. Die einfachen, schönen Dinge, die das Potential hätten, das eigene Leben unglaublich zu bereichern, werden als unwichtige Ablenkung oder sogar als Hindernis auf dem stark zielorientierten Weg (an dessen Ende der Tod wartet) erlebt. Wir alle kennen diese Studien, die aufzeigen, dass steigende finanzielle Ressourcen ab einem gewissen Jahresgehalt keine Glücksstiegerung mehr bedeuten. Das hängt m.E. auch damit zusammen, dass nach der Beförderung ein noch schärferer Fokus notwendig ist und dann noch weniger Zeit bleibt für "Ablenkungen", wie das Aufwachsen der eigenen Kinder.
Diesen Ansatz könnte man "ich bin alles" nennen. Wenn ich mich nur stark genug konzentriere, erreiche ich mein Ziel.
Nun könnte man fragen, wenn unserer willentlich gesteuerten Aufmerksamkeit bereits vieles entgeht, was verpassen wir dann zusätzlich alles, wenn soziale Medien, Nachrichten und Werbeindustrie permanent an unserer Aufmerksamkeit zerren? (dazu sehr empfehlenswert die Netflix-Doku "The Social Dilemma")

Die alternative Herangehensweise wäre ein offenes, nicht zielorientiertes Denken, à la "alles ist eins". In einem traumähnlichen Zustand auf der Couch zu liegen und auf den Kuss der Muse zu warten, darauf zu vertrauen, dass die Antwort bereits vorhanden ist und ich sie nur noch pflücken muss, sofern ich mich ausreichend öffne, erfährt in unserer Leistungsgesellschaft im Allgemeinen Ablehnung oder bestenfalls mitleidvolle Blicke. "Ohje, ein Träumer." Auf ihn wird herabgeschaut. Der leistet ja nichts!
Aufgrund dieser Sichtweise passen Psychedelika nicht in unsere Vorstellung von einem Medikament. Medikamente helfen uns dabei zu funktionieren, möglichst schnell wieder effektiv sein zu können. Zurück ins Glied! Für LSD muss man sich erstmal einen Tag rausnehmen.

Mit zunehmendem Alter bilden sich die Scheuklappen immer weiter aus, das Gesichtsfeld engt sich ein. Wir wachsen nach Vorgabe der uns umgebenden Regeln und Sitten, werden zum Produkt der Gesellschaft, in der wir leben. Wir lernen Neues immer nur in der Form, dass es mit unserem bisherigen Bild zusammenpasst. Wir bauen neue Informationen auf den bestehenden Kontext, wie bei einem Legoturm. Ansonsten sagen wir "das kann nicht sein" und lehnen es erstmal ab. Wir sehen irgendwann nur noch das, was (lebens)notwendig ist, was im Prinzip auch ausreichen würde, um sich fortzupflanzen und das Rentenalter zu erreichen. Alles andere verschwindet aus dem Blick und damit aus dem Bewusstsein - ist aber natürlich, ohne unser Wissen, weiterhin vorhanden.

Dazu kommt, dass das Gehirn faul ist und mit der Zeit seine Routinen entwickelt. Bei sich ähnlich wiederholenden Ereignissen werden nicht jedes Mal alle möglichen Handlungsoptionen gewissenhaft abgewogen und dann erst entschieden. Es wird auf Altbekanntes zurückgegriffen. Beim letzten Mal war in einer ähnlichen Situation Strategie A zielführend, also mache ich es wieder so. Pollan hat hierzu in seinem fantastischen und hochgradig empfehlenswerten Buch "Erweitere Dein Bewusstsein" das schöne Bild eines verschneiten Bergs gezeichnet: wenn man mit dem Schlitten runterfährt, hinterlässt man eine Spur im Schnee. Beim zweiten Mal runterfahren könnte man zwei Meter weiter im Neuschnee fahren. Viel leichter ist es aber die bereits bestehende Spur nochmal zu nutzen. So macht es auch unser Gehirn. Energiesparend wird der alte Pfad nochmal benutzt. So ist das Gehirn eines Erwachsenen voller tiefer Furchen, die aus Bequemlichkeit immer wieder genutzt werden. Menschen, die in ähnlicher Weise sozialisiert wurden, tragen ähnliche Furchen und damit vergleichbare mentale Modelle im Kopf. Es ist in einer homogenen Gruppe von Menschen nur schwer möglich einem Problem mit einer alternativen Herangehensweise zu begegnen. Alle bleiben auf den ihnen bekannten und vertrauten Denkpfaden, weil alle eine mehr oder minder gleiche Version der Realität im Kopf tragen. Nach demselben Prinzip ist es schwierig bis unmöglich die Argumentation einer "fremden" Gruppe zu verstehen, da sie völlig andere Furchen im Gehirn trägt.
Dazwischen liegt jeweils viel unberührter Neuschnee, der auch befahren werden könnte, aber nicht wird. Kreativität bedeutet in diesem Modell Anstrengung, kognitiver Mehraufwand. Wenn man sich diesen Berg nun in einer Schneekugel vorstellt, dann ist das, was z.B. LSD macht: sie schütteln! Plötzlich sind alle Wege ins Tal (sprich: zur Lösung) wieder denk- und machbar. Ich denke, aufgrund dieses Mechanismus profitiert die Kreativität und die Fähigkeit der Probanden "outside of the box" zu denken.

Die Sinne scheinen geschärft, weil das Gehirn seine eingespurten Pfade verlässt. Die vielen Informationen aus unserer Umwelt, die wir mit der Zeit aus Gründen der Energieökonomie als irrelevant deklariert und ausgeblendet haben, sind plötzlich wieder da. Die Welt ist völlig neu! Man realisiert schlagartig, dass die eigenen Ansichten und Einstellungen, sein Bild der Wirklichkeit vorher sehr limitiert waren.

Es wird oft das Bild der sich öffnenden Türe verwendet. Die Tür war vorher nicht nur verschlossen, man wusste nicht einmal um ihre Existenz! Sie wird zum ersten Mal geöffnet und man erkennt, dass da noch so unendlich viel mehr ist, als das, was man in seinem bisherigen Leben als Realität wahrgenommen hat. Andere sagen, ihr Gehirn wurde defragmentiert oder es sei, wie wenn man in einem dunklen Haus das Licht einschaltet.

Kann ich also unterm Einfluss der gelockerten Kognition die Wahrheit erkennen? Nicht im herkömmlichen Sinn. Eventuell auftretende Halluzinationen werden nicht als Realität verkannt. Aber unsere streng kontrollierten Halluzinationen des Alltags kommen an die lange Leine. Durch diesen Effekt drängt sich die Frage auf, ob denn das, was ich bisher für real gehalten habe, tatsächlich die Realität ist. Der Mechnismus hinter der Wirklichkeit kann so endlich verstanden werden. Dieser völlig neue Raum an Möglichkeiten, der nun nutzbar wird, hilft dabei sich bei einer gegebenen Aufgabenstellung gegenüber neuen Herangehensweisen zu öffnen, die ich mit meinen alten, starren Vorstellungen womöglich niemals in Erwägung gezogen hätte.
Einige Menschen werden vielleicht zum ersten Mal erleben, was Liebe ist. Das Erlebnis kann in seiner Qualität so profund, so game-changing und weltbildauflösend sein, dass hier die Sprache zur Beschreibung vollkommen versagt. Man kann es sich vielleicht auf dem Niveau des folgenden Gedankens vorstellen, der dann vollen Ernstes so gedacht werden könnte: "wenn ich auf der Stelle, nachdem ich das begriffen habe, sterben müsste, wäre das ab-so-lut in Ordnung!
An der Stelle wieder Achtung, das dient nur zur Veranschaulichung der emotionalen Intensität. Man wird nicht lebensmüde, im Gegenteil: in einer in 2006 veröffentlichten Studie zu Psilocybin beschrieben mehr als 2/3 der Studienteilnehmer diese Erfahrung als eine der fünf bedeutsamsten Ereignisse ihres Lebens, oft verglichen mit der Geburt ihres ersten Kindes oder dem Tod eines Elternteils. Ich habe zwar keine Kinder, kann das aber sehr gut nachvollziehen!
https://www.hopkinsmedicine.org/Press_releases/2006/07_11_06.html

Allerdings ist zum Thema Gefahren folgendes zu beachten: Die letale Dosis (LD50) von LSD ist bei Tieren und Menschen natürlich unterschiedlich. Die Zahlen, die es aus Tierversuchen gibt, liegen auf das Körpergewicht bezogen im Milligrammbereich. Es sind keine Todesfälle beim Menschen durch Intoxikation bekannt.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6494066/

Die therapeutische Breite von LSD, also der Quotient aus letaler und effektiver Dosis liegt selbst im worst case sehr deutlich im dreistelligen Bereich. Damit liegen Psychedelika am ungefährlichen Ende der Toxizitäts-Skala, auf der komplett anderen Seite liegt injiziertes Heroin im einstelligen Bereich. Dazwischen liegen die meisten Medikamente.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15139867/

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht schreibt:
„Schwere Nebenwirkungen, die LSD oftmals zugeschrieben werden, wie irrationale, zum Suizid oder unbeabsichtigten Tod führende Handlungen, sind extrem selten. Todesfälle im Zusammenhang mit einer Überdosierung von LSD sind praktisch unbekannt."
https://www.emcdda.europa.eu/publications/drug-profiles/lsd_de#

Auch der "Vater" des LSD, Albert Hofmann, schreibt in seinem (o.g.) Buch: „[Im] manischen, hyperaktiven Zustand kann das Gefühl der Allmacht oder der Unverletzlichkeit schwere Unglücksfälle zur Folge haben. Solche haben sich ereignet, wenn ein Berauschter in seiner Verwirrung sich vor ein fahrendes Auto stellte, weil er unverwundbar zu sein meinte, oder im Glauben, fliegen zu können, aus dem Fenster sprang. Die Zahl derartiger LSD-Unglücksfälle ist aber nicht so groß, wie man nach den Meldungen, die von den Massenmedien sensationell aufgearbeitet werden, annehmen könnte. Trotzdem müssen sie als ernste Warnungen dienen."

Doch es existieren diese Fälle, wo sich Personen selbst geschädigt haben. Das möchte ich nicht ausblenden. Ich denke, wenn jemand (unbewusst) depressiv oder suizidgefährdet ist und ihm dann in diesem Zustand die Angst vor dem Tod genommen wird, kann das eine gefährliche Kombination sein. So könnte der Trip dafür sorgen, dass die letzte Hürde zum Suizid wegfällt. Bei sehr hohen Dosierungen kann das Bewusstsein für den Rausch verloren gehen, was zu einem ganzen Blumenstrauß unüberlegter Aktionen führen kann.
Sollte ich nun befürchten zur Marionette zu werden, weil ich vielleicht latent suizidal bin, dann kommen wir wieder zu Set & Setting: ich halte mich in einer sicheren Umgebung auf, ich habe einen "Tripsitter" bei mir. Wenn ich vermeiden möchte aus einem Fenster zu springen, halte ich mich am besten nur im EG oder eben dort auf, wo ich nirgends runterstürzen kann.

Was ich sagen will: wenn sich die unaufgearbeiteten Traumata der Vergangenheit unangenehm aufdringlich ins Zentrum des Erlebens schieben, ist immernoch alles nur in meinem Kopf, nichts als Kopfkino. Pollan schlägt in seinem Buch vor, auf das Monster zuzugehen und es zu fragen, was es einem zu sagen hat.
https://www.spiegel.de/kultur/michael-pollan-ueber-die-renaissance-psychedelische-drogen-a-00000000-0002-0001-0000-000162036157
Denn selbst ein sehr unangenehmes Triperlebnis ist langfristig positiv, weil man nun endlich weiß, was unbewusst in einem schlummerte und die eigenen Handlungen/Denkweisen negativ beeinflusst hat.
Ich bleibe mit Sicherheit solange körperlich unversehrt, solange ich nicht anfange, irrationale Handlungen abzuleiten. Wenn ich mir selbst nicht traue, können viele Maßnahmen ergriffen werden, die eine wie auch immer geartete Selbstschädigung sicher verhindern können.

Das Ganze ist eigentlich ziemlich vergleichbar mit der Rote-Kapsel-Szene aus dem Film "Die Matrix": die rote Kapsel erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.
Allein zu erfahren, dass es möglich ist, einen anderen Bewusstseinszustand zu erreichen, ist bereits von ganz zentraler Bedeutung. Man steigt vorübergehend aus seiner alltäglichen Perspektive aus und betrachtet sich selbst von außen. Diese Erfahrung, dass ich mich in Zukunft frei entscheiden kann, wie ich auf die Dinge blicke, ist von massiver Nützlichkeit. Völlig unabhängig davon, was ich dann im Alltag tatsächlich draus mache.
Der "Rausch" geht vorbei, die gewonnenen Erkenntnisse bleiben für immer.

Auf meiner Suche nach Analogien, nach einem Weg das Ganze irgendwie verständlich zu machen, ist mir Platons Höhlengleichnis eingefallen. In diesem Gleichnis sind die Menschen in einer Höhle angekettet und sehen nur einen Schattenwurf der Realität, die sich hinter ihnen abspielt; dort, wo sie nie hinschauen (können). Die Befreiung des Menschen aus dieser Höhle steht für seine Bewusstwerdung. Dem einen, der es mal geschafft hat, zu erkennen, dass es sich um einen Schattenwurf handelt, glaubt niemand. Alle sehen die Schatten als Original an und nur einer behauptet das Gegenteil - undankbare Situation für den Einzelnen. Wer dieser Höhle entkommt und ans Tageslicht tritt, überfordert seine Augen, weil sie sich lange Zeit an die Dunkelheit gewöhnt haben. Daher ist zielführend, sich graduell, durch Bewusstseinsentwicklung an den Höhlenausgang heranzuarbeiten. Einmal draußen angekommen, wird im Licht der Sonne auch das Prinzip des Schattenwurfs klar. 

Diese Analogie zwischen dem Gleichnis und einem LSD-Trip springt einem geradezu ins Gesicht. Es würde mich daher nicht im geringsten wundern, wenn Platon mit Psychedelika experimentiert hätte. 

Tatsächlich gibt es entsprechende Theorien. Unter anderen wichtigen Denkern des antiken Griechenlands war Platon Teilnehmer von Initiations- und Weiheriten, den "Mysterien von Eleusis". In deren Rahmen wurde "Kykeon" getrunken. Es wird vermutet, dass dieses Getränk mutterkornpilzbefallenes Getreide enthielt, eben der Pilz, aus dem Hofmann einige tausend Jahre später LSD synthetisierte.
https://maps.org/images/pdf/books/eleusis.pdf
https://philpapers.org/archive/SJSTPI.pdf

Ganz ähnlich kann man sich auch eine Person vorstellen, die in einer Gefängniszelle aufgewachsen ist und nie das Leben draußen in der Sonne und der Natur erlebt oder davon erfahren hat. Sie hätte nach Haftende vermutlich kein gesteigertes Interesse die Zelle zu verlassen, weil sie ihre ganze Welt ist, in der sie lebt. Wenn man versuchen würde sie mit Argumenten zu überzeugen rauszugehen, könnte die Antwort so aussehen: "Ich kann den Unfug, den du verzapfst, nicht nachvollziehen. Ich habe hier eine schöne Betondecke, die immer verlässlich ihren Job gemacht hat. Du hingegen sprichst von einem blauen Himmel, wo Tiere Flügel haben sollen und fliegen können. Der Himmel reicht bis in die Unendlichkeit und dort hängt irgendwo in massiver Ferne ein leuchtender Feuerball, der diese Welt dennoch mit Licht und Wärme versorgen soll. Dieser Ball muss dort irgendwo aufgehängt sein und wir sollen um ihn herumfliegen. Also nicht nur diese Tiere, sondern die ganze Welt soll fliegen! Weil sich dabei alles um die eigene Achse dreht, wird es regelmäßig dunkel und dann sollen auch noch ungezählte Sterne am Himmel leuchten! Sorry, das klingt alles nicht sehr plausiel für mich. Das ist mir nicht geheuer. Da gefällt mir meine Welt besser: hier hab ich klare Verhältnisse in meiner guten, alten Zelle. Hier fliegt nichts, hier befinden wir uns auf dem Boden der Tatsachen. Ich kenne die Regeln und die Vornamen meiner Wärter. Im Grunde hat es mir hier immer gefallen. Mehr brauche ich nicht."

Die meisten Menschen, geschätzte 99%, sterben irgendwann in dieser Zelle ohne jemals die Sonne gesehen zu haben. Das eine Prozent, das es gewagt hat einen Blick nach draußen zu riskieren, kehrt nie wieder in die Zelle zurück. Nicht mal, um nur schnell die Zahnbürste zu holen 😄

Angenommen, nur als Gedankenspiel, die Realität ist nichts als eine Vorstellung, ein Gedanke oder eine Simulation. Dann wäre man prinzipiell in der Lage alles zu tun, was man sich eben vorstellen kann, fliegen zum Beispiel. Das deckt sich aber nicht mit unserer alltäglichen Erfahrung. Die Menschen laufen für gewöhnlich. Die von verschiedenen Menschen imaginierten Realitäten scheinen in weiten Teilen ähnlich zu sein. Das macht auch Sinn, weil die Vorstellung ein Stück weit anerzogen und kulturell geprägt ist und da niemand ahnt, dass die Realität Imagination sein könnte, wird sie auch nicht hinterfragt bzw. moduliert. Darüber hinaus macht eine mehr oder minder gemeinsame, sehr rigide Vorstellung von Realität ein Zurechtzufinden der in ihr interagierenden Individuen erst möglich. Wenn ich heute Patrick bin und morgen eine Katze, stifte ich Verwirrung. Wir haben verständlicherweise ein großes Bedürfnis nach einer verlässlichen Realität. Diese in Frage zu stellen, bedeutet sich selbst in Frage zu stellen. Das Ego verbietet uns vehement seinen Selbsterhaltungstrieb, seinen selbst erteilten Rechtsanspruch zu unterwandern. Ich glaube, auch aus diesem Grund werden diese Substanzen als so "bedrohlich" wahrgenommen. Das Ego sagt uns: "Denk nicht mal im Traum daran, mich in Frage zu stellen!"

Unter dem Einfluss von Psychedelika bekommt man dann ein Gefühl dafür, dass diese allgemein geteilte Vorstellung flexibel ist und nicht zwingend so aussehen muss, wie sie es tut.
Meine Vorstellung von Wirklichkeit verändert sich vorübergehend. Das ist aber nicht mal der springende Punkt. Der springende Punkt ist, zum ersten Mal zu sehen, dass die Vorstellung, aus der sich Realität ergibt, nicht statisch ist 🤯

Albert Hofmann wird auf dem LSD-Symposium anlässlich seines 100. Geburtstags in 2006 zitiert: Nur der einzelne Mensch kann in Kontakt zu Gott treten, nicht die Kirche. Nur der einzelne kann sehen, kann erfahren, hat ein Bewusststein, das die Welt, wie wir sie sehen hervorzaubert. Auch bei diesem Kontakt mit Gott geht es ja um unser Bewusstsein und deshalb ist die wissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins auch so wichtig. Damit stehen wir noch ganz am Anfang und das LSD ist das wichtigste Mittel dazu, ein Werkzeug. [...] Und ich hoffe, dass sie weitergeht, denn wir brauchen ein neues Eleusis, sonst wird diese Welt untergehen. Unsere politischen Führer heute wissen doch nichts. Sie wissen nicht, was auf der Erde wichtig ist. Sie haben kein Wissen, was der Mensch wirklich braucht, dass er von und in der Natur lebt. Aber dieses Wissen müssen wir wiedergewinnen, wenn die Menschheit nicht untergehen soll. Der Naturwissenschaftler, der dieses Wunder nicht sieht, nimmt sich nur etwas von der Mechanik der Natur, das was er für seine Technik brauchen kann und er macht Waffen daraus und Atombomben. Dabei könnten wir aus der Erde einen Paradisgarten machen. Es wäre alles da: die Methoden, die Hilfsmittel, nur da [und da tippt er sich an den Kopf] am Bewusstsein, da fehlt's noch.

Und vor einem Rosenstrauß stehend sagt er:
"Ich bin mir ja bewusst: Rosen, die Pflanzen, das sind Geschöpfe, des selben Schöpfers, wie wir. Und ich genieße immer mehr die Mitgeschöpflichkeit durch all[es], was uns die Natur bietet und finde, dass dieses Gefühl der Mitgeschöpflichkeit mit allem, was lebt, sollte immer mehr in das Bewusstsein eindringen und unserem unsinnigen, materialistischen Entwicklung durch Technik und so weiter ein Gegengewicht bieten, damit wir zurück kommen zu den Rosen, zu den Blumen, zu der Natur - wo wir hingehören."

Ich bin ganz fest überzeugt, dass hier großes Potential vergraben liegt und dass die Kriminalisierung an sich, sowie die Argumente dafür, falsch sind.

Wenn ihr Fragen habt (z.B. hast Du jetzt völlig den Verstand verloren!?) oder diskutieren wollt, könnt ihr das gerne auch anonym tun. Ich weiß ja, wie dünn das Eis ist! Ich würde mich sehr über ein Meinungsbild oder Erfahrungen freuen. Vielleicht ist es ja auch so, dass ich offene Türen einrenne 😊

Eine schöne Weihnachtszeit!

Kommentare

  1. Hey T, danke für den sorgfältig erarbeiteten und hochwertigen Artikel.
    Der staatliche und gesellschaftliche Umgang mit Drogen läuft m.E. komplett schief.

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  2. Hi Pat,
    Wirklich sehr spannende Gedanken und gut recherchierte Quellen. Wie du weißt, bin dem Thema nicht ganz unkritisch gegenüber. Natürlich, weil ich nicht genug darüber weiß und durch die eingangs beschriebene Gehirnwäsche sozialisiert bin.
    Zur Bewusstseinsarbeit benötigt nicht jeder dieses Werkzeug und viele haben vielleicht gar kein Interesse daran. Die leben dann ein unbebewusstes, vielleicht einfältiges aber dennoch glückliches Leben. Das Thema nutzt ein paar wenigen, klugen "Vordenkern", aber die werden nicht gewählt und ich befürchte das Potential für einen gesellschaftlichen Wandel ist überschaubar.
    Trotzdem sehr spannend! Ich denke, ich brauche noch ein paar Infusionen Blogbeiträge, um völlig auf deinen Flow zu kommen. Plädierst du für die völlige Legalisierung oder nur im Rahmen einer ärztlichen Therapie?
    Noch was: Moses baute nicht die Arche, das war Noah. Soviel zu meiner kindlichen Indoktrination 😁

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    1. Hi Andi,
      danke für Deinen Kommentar und den wichtigen Hinweis. Mir ist auch nach mehrmaligem Durchlesen nicht aufgefallen, dass ich Moses und Noah verwechselt hatte. Das war natürlich dumm von mir. Habe den Fehler korrigiert.
      Volle Zustimmung: "benötigen" tut das niemand. Das soll jeder entscheiden, wie er oder sie möchte. Ich hoffe, ich werde nicht so verstanden, dass ich es den Leuten einreden möchte. MIr geht es im Grunde darum das Thema überhaupt mal zu diskutieren, weil es für viele interessant und auch hilfreich sein könnte - aber eben erst dann, wenn man etwas darüber weiß.
      Hinsichtlich Legalisierung denke ich, dass es im ersten Schritt das Wichtigste wäre die Forschungsarbeit großflächig zu ermöglichen. Sollten sich bisherige Ergebnisse bzw. Indikationen bestätigen lassen, ist m.E. alles Weitere nur eine Frage der Zeit. Allerdings sehe ich das auch realistisch: wir sprechen hier nicht von der näheren Zukunft.

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  3. Weiterhin sehr inspirierend was du da schreibst! Richtig stark recherchiert, da hab ich Abschlussarbeiten (im Maschinenbau) korrigiert die deutlich weniger Inhalt hatten 😂 Hatte das Thema bisher nicht auf meinem Zettel. Mit deinen Ausführungen ändert sich das gerade möglicherweise. Beste Grüße nach Lisboa!

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  4. Stark Patrick. Dachte ich les mir hier mal wieder ein kurzes Update durch und schon häng ich ne halbe Stunde fest. Gute Musik war zum Glück schon an. Ich finde wirklich klasse, was Du in letzter Zeit hier aufschreibst und uns auch daran teilhaben lässt. Fühlt sich fast so an, als könnte man entspannt von Zuhause deinen Ausstieg selbst miterleben :D
    Gebe Andreas völlig recht, das hat definitiv Abschlussarbeitenpotiential; und wenn meine Schwiegermama mit 50 Jahren noch promovieren kann, dann kannst Du das erst recht ;)
    Es ist echt immer wieder verwunderlich, wie sich Dinge entwickeln, die man dann einfach gar nicht hinterfragt, weil sie "ja schon immer so waren", obwohl sie lediglich in dem kurzen Abschnitt, den man selbst erlebt so waren.
    Vielen Dank für den Text, ich werde mich in Zukunft nie wieder auch nur ansatzweise dafür schlecht fühlen, wenn ich ein paar Stunden oder sogar einen ganzen Tag einfach nur "verträumt" habe :) Viele Grüße aus S-City, bleib gesund!

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