Raus aus der Komfortzone
Die Impfung liegt nebenwirkungsfrei hinter mir. Hätte im Frühjahr nicht geglaubt, dass ich schon Ende Juli durch sein könnte.
Ich packe mein Fahrrad, ziehe diverse Schrauben nach und korrigiere den Reifendruck nach oben.
Wie auch nach bisherigen Unterbrechungen habe ich bzgl. der anstehenden Tour gemischte Gefühle. Es fällt mir nicht leicht mir vorzustellen, dass ich ab dem ersten Kilometer wieder Spielball der Natur sein werde. Bisher war dieses Gefühl bald nach der Abfahrt verflogen und so bin ich auch dieses Mal optimistisch, dass es so kommen wird.
Es geht Richtung Osten. Das Wetter ist mal "augustal". Es geht flußabwärts der Enz entlang, leichter Rückenwind: guter Einstieg würde ich sagen.
In Pforzheim, nach 15 km ist die Tour fast vorbei. Auf einem gekiesten Radweg steigt vor mir ein Stadtmitarbeiter in sein Stadtmobil ein, das rechts am Wegrand parkt. Wenn die Photonen auf seiner Netzhaut in seinem Sehzentrum verarbeitet worden wären, hätte er mich als nahendes Objekt erkennen können. Scheint nicht der Fall gewesen zu sein, denn er setzt beherzt zum Wendemanöver an, während ich an ihm vorbei fahre. Ich hab mich wirklich schon fliegen sehen, hatte aber Glück, denn er hat mich bei der zweiten Sichtung doch noch wahrgenommen und steigt ebenso beherzt in die Eisen. Mein Puls geht zehn weitere Schläge rauf.
Ab und zu kann ich den Schildern folgen, manchmal muss ich riechen wo der Radweg weitergeht. Allerdings immer dann, wenn es mich auf wurzeldurchsetztem, löchrigem Asphalt durchschüttelt und ich Schlaglöchern und Querfugen ausweichen muss, kann ich mir sicher sein den Radweg gefunden zu haben 😂
Meine Oberschenkel fühlen sich ziemlich warm an, man könnte es auch brennen nennen, mein Körper verlangt gleich wieder massiv nach Zucker. Ich geh einkaufen.
Hinter Gaildorf wird die heutige Etappe mit einem fiesen Anstieg abgerundet. Am (hoffentlich) Gipfel angekommen, biege ich links in den Wald ab und suche nach einem Schlafplatz.
Das vertraute Freiheitsgefühl, das sich am Nachmittag eingestellt hat, kulminiert im Zeltaufbau. Dort, wo es den Boden berührt, bin ich für eine Nacht zu Hause.
Dank der lokalen Netzabdeckung war ich nie näher an "kein Netz". Es braucht fünf, sechs Anläufe für den upload, allein für das Bild brauche ich ne gute Viertelstunde.
Trotzdem möchte ich auf Andis "Planty Reasons" Podcast hinweisen, der jetzt online ist. Unter anderem wird dort auch von einer längeren Radtour berichtet 😅
https://plantyreasons.de/podcast/
Hi Patrick,
AntwortenLöschencool, dass es weitergeht! Kenne dein Ziel zwar noch nicht, aber schon mal eine gute und pannenfreie Fahrt :)
Hey ho.
AntwortenLöschenGen Osten? Wenn du die letzte Augustwoche irgendwo bei Leipzig unterwegs bis kannst ja mal bei mir/uns vorbeikommen.. Wir zelten legal
Gruß Rico
Heideblitz. Er rollt wieder! Ich freue mich.
AntwortenLöschenDer Blog ist tot, lang lebe der Blog. Endlich geht es weiter :) Viele Grüße Tobias
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